CANNABIS

Die Substanz

Die Cannabis-Pflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse.

Die weibliche Pflanze bildet das rauschauslösende THC (Tetrahydrocannabinol), welches als Hauptwirkstoff von Cannabis gilt. Neben THC gibt es noch mehr als 60 weitere Stoffe in Cannabis. Das enthaltene CBD (Cannabidiol) soll beruhigend wirken.

THC und CBD sind somit maßgeblich dafür verantwortlich, welche Effekte Cannabis auslösen kann.

Kurzzeitwirkung

Die Wirkung von Cannabis kann sehr unterschiedlich sein: Von euphorischen Gefühlen bis zu lähmender Trägheit oder Panikattacken reicht das Wirkspektrum. Manche behaupten, nichts zu spüren, anderen wird einfach nur schlecht. Es kann sein, dass du sowohl positive als auch negative Erfahrungen sammelst. Grundsätzlich lässt sich die Wirkung daher schlecht vorhersehen.

Psychische Langzeitfolgen

Je mehr man konsumiert, desto mehr leidet die Hirnleistungsfähigkeit. Das zeigt sich bei Dauerkonsum in Form schlechterer Lern- und Gedächtnisleistungen. Bei Kindern und Jugendlichen bleiben die Beeinträchtigungen dauerhaft, da ihre Gehirne noch nicht vollständig ausgewachsen sind.

Bei psychisch vorbelasteten Personen kann der Konsum von Cannabis schwere psychische Erkrankungen auslösen. Bei Schwangeren besteht das Risiko, das Kind durch das Rauchen von Cannabis gesundheitlich zu schädigen!

Beim Absetzen der Droge kommt es zu psychischen Entzugserscheinungen (z.B. Gereiztheit, Nervosität, Schlafstörungen).

Körperliche Langzeitfolgen

Wer regelmäßig in hohen Mengen Cannabis raucht, kann neben einer psychischen Abhängigkeit auch eine leichte körperliche Abhängigkeit entwickeln. Es kommt zu körperlichen Entzugssymptomen (z.B. Schwitzen, Kopfschmerzen, Übelkeit). Diese sind im Vergleich zu anderen Drogen (z.B. Opiate, Alkohol) jedoch milder ausgeprägt. Die Entzugssymptome treten meist 24 bis 48 Stunden nach dem letzten Konsum auf und dauern in der Regel bis zu einer Woche an, im Höchstfall bis zu 14 Tage.

Zusätzlich treten vermehrt Atemwegserkrankungen, wie Asthma, chronische Bronchitis, Husten, Halsschmerzen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen auf. Das Lungenkrebsrisiko steigt enorm, da die aufgenommene Menge an krebserregenden Stoffen beim Joint-Rauchen höher ist als beim Zigaretten-Rauchen. Das liegt daran, dass der Cannabis-Rauch in der Regel tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten wird als der Zigarettenrauch.

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 FORMEN

 WIE WIRD ES KONSUMIERT

Am häufigsten:

Das zerbröselte Cannabis wird mit Tabak vermengt und zu einer Zigarette (Joint) gedreht und geraucht.

Manchmal:

Das zerbröselte Cannabis wird pur in einer Wasserpfeife (Bong) geraucht.

Eher selten:

Die Cannabisblüten werden in Lebensmitteln, wie Keksen oder Gummibärchen gebacken und gegessen.

Eher selten:

Cannabisprodukte werden in Tee aufgelöst und getrunken.

 achtung

Was beeinflusst die Wirkung von Cannabis?

Der THC-Gehalt der Droge
Der Anteil an THC kann in Marihuana oder Haschisch stark schwanken. Besonders in Innenanlagen gezüchtete Marihuanasorten können einen hohen THC-Anteil haben.

Die Haschisch- bzw. Cannabis-Dosis
Mit höherer Dosis können die als negativ erlebten Wirkungen zunehmen.

Die Konsumform
Wird Cannabis gegessen oder getrunken, setzt die Wirkung verzögert ein. Dabei kann es leicht zu höheren Dosierungen kommen als beabsichtigt. Manche benutzen Rauchgeräte wie die Bong, weil dabei eine wesentlich größere Menge Rauch mit einem Atemzug inhaliert wird. Die Wirkung von Cannabis ist dann entsprechend stärker

Die unmittelbare Umgebung (Setting bzw. Atmosphäre)
An einem sonnigen Tag im Ruderboot auf dem Baggersee dümpelnd wird sich der Cannabisrausch vermutlich anders anfühlen als wenn Nebel, Stroboskoplicht und wummernde Bässe die Atmosphäre prägen.

Die Person (Persönlichkeit, Stimmung, Erwartungen)
Genauso verschieden wie Menschen sind, kann auch der Rausch sich entfalten. Nur eines ist sicher: Wer schlecht drauf ist, wird bestimmt nicht glücklich vom Kiffen. Cannabis kann die aktuelle (gute wie schlechte) Stimmung verstärken. Die Wirkung kann sich sogar während des Rausches umkehren.

Was sollte ich bei Cannabis noch beachten?

Du machst dich strafbar!
Besitz, Erwerb und Anbau von Cannabis sind in Deutschland verboten. Verstöße werden immer zur Anzeige gebracht. Der Eintrag in dein Führungszeugnis erschwert dir möglicherweise u.a. die Jobsuche und verpasst deinem Führerschein vorerst eine Absage.

Du weißt nicht, was drin ist!
Cannabis zum Freizeitkonsum stammt immer aus krimineller Hand. Du kannst also nie wissen, was wirklich darin enthalten ist. Oft wird Cannabis mit Düngern, Haarspray und anderen giftigen Stoffen, die absolut nichts in deinem Körper verloren haben, gestreckt, um den Gewinn der Dealer*innen zu maximieren.
Zudem hast du auch keine Gewissheit, wie potent das Cannabis ist. Es kann also hochwirksam sein oder es wurden andere Substanzen, die ggf. stark abhängig machen, beigemischt.