Kreisjugendring Herbstvollversammlung

 

Berchtesgadener Land. Drei Arbeitsaufträge und ein Abschied – so könnte der Vorstand des Kreisjugendrings Berchtesgadener Land (KJR) die Bilanz der jüngsten Herbstvollversammlung zusammenfassen. In der Sitzung im Feuerwehrhaus Laufen stimmten die Delegierten für drei Anträge, die die Vorstände dazu anhalten, mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land in Verhandlungen zu den Zuschussrichtlinien zu gehen. Außerdem verabschiedete der Kreisjugendring eine langjährige Mitarbeiterin in den Ruhestand.

 

Am 1. Juni 2010 hatte Marion Zeisler ihren ersten Arbeitstag als Platzwartin des Kreisjugendrings am Abtsdorfer See. Nun, 13 Jahre später, geht sie in den Ruhestand. Die Vorstandsmitglieder des Kreisjugendrings nutzten daher die Herbstvollversammlung, um noch einmal einige Anekdoten in Erinnerung zu rufen. Material hatten sie genug, immerhin ist Zeisler im KJR dafür bekannt, dass sie lange Zeit alles niedergeschrieben hat, was ihr in ihrer täglichen Arbeit begegnete. „Das Buch ‚Aus dem Leben einer Platzwartin‘ ist schon in Planung“, erklärte der 1. Vorsitzende Johann Feil mit einem Augenzwinkern und dankte Marion Zeisler dafür, dass sie für alle Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Notfälle am Zeltplatz immer erreichbar war. Auch Zeisler wünschte dem KJR für die zukünftigen Sommersaisonen alles Gute und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich hoffe, ihr findet bald eine Nachfolge. Sie muss ja nicht ganz so gut sein wie ich.“

 

Nicht nur am Zeltplatz am Abtsdorfer See war mit nach den Corona-Einschränkungen in diesem Jahr mit 27 Gruppen, insgesamt 1209 Personen und 5629 Übernachtungen wieder einiges los. So konnten die Vorstandsmitglieder unter anderem über die durchgeführten Jugendleiterschulungen, das Jubiläum „50 Jahre Zeltlager am Hafnersee“ oder die Jugendreise nach Kroatien berichten. Auch die alkoholfreie Cocktail-Bar „Sansibar“ war wieder regelmäßig im Einsatz.

 

Wichtiges Thema des Abends waren die Zuschussrichtlinien des Landkreises, für die Förderung der Jugendarbeit. Hierzu hatte die Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) drei Anträge gestellt, die den KJR-Vorstand dazu beauftragen sollten, mit dem Landratsamt Gespräche über eine Änderung der Richtlinien für die Zuschussgewährung zu führen. In Antrag 1 ging es dabei konkret um die bisherige Festsetzung, dass Zuschüsse im Moment pro Verein nur einmal alle fünf Jahre möglich sind. Der KJR soll sich laut Antrag dafür engagieren, die Formulierung „eine Zuschussgewährung kann hierbei je Verein nur alle 5 Jahre jeweils einmalig erfolgen“ durch den Satz „die Zuschussgewährung ist hierbei auf höchstens 2.500 Euro innerhalb von fünf Jahren begrenzt“ ersetzt werden. Die Delegierte stimmten diesem Antrag einstimmig zu.

 

Mit einer Enthaltung angenommen wurde Antrag 2. Dieser forderte, anstelle des Satzes „über die Anträge entscheidet der Landrat nach Unterbreitung einer Entscheidungsvorlage durch den der Kreisjugendring Berchtesgadener Land“ den folgenden Absatz in die Richtlinie aufzunehmen: „Über die Anträge entscheidet die Vollversammlung des Kreisjugendrings nach Unterbreitung einer Entscheidungsvorlage durch den Kreisjugendring Berchtesgadener Land. Über Anträge, die die Zuschusssumme von 1.500 € unterschreiten, entscheidet der Vorstand des Kreisjugendrings Berchtesgadener Land.“

 

Wiederum einstimmig haben sich die Delegierten für Antrag 3 ausgesprochen: Demnach soll sich der KJR dafür einsetzen, dass der Landkreis den bislang geltenden Stundensatz für Zuschüsse von 0,25 €/h um 15 Cent auf 0,40 €/h anhebt.

 

Ebenfalls auf der Tagesordnung der Herbstvollversammlung stand das Thema Haushalt und Finanzen mit der Jahresrechnung 2021, dem Revisionsbericht mit Entlastung der Vorstandschaft, dem Nachtragshaushalt 2022, der Jahresplanung 2023 sowie der Haushaltsplanung 2023. Die Jahresrechnung 2021 ergab Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 387.297 Euro. Die Rechnungsprüfer Sylvia Scheifler und Bernd Rohrbach bescheinigten dem Kreisjugendring ein ausgeglichenes Haushaltsergebnis und empfahlen die Entlastung des Vorstands.

 

Für das Haushaltsjahr 2023 hat sich der Kreisjugendring wieder einiges vorgenommen und unter anderem mehrere Veranstaltungen und neue Projekte geplant. Geschäftsführer Rudi Hiebl präsentierte einen Ansatz von 743.700 Euro in den Einnahmen und Ausgaben. Alle fünf Tagesordnungspunkte wurden von den Delegierten einstimmig angenommen.

 

 

Jugendtag BGL verein(t)

 

Für das kommende Jahr plant der Kreisjugendring Berchtesgadener Land am 1. Juli 2023 einen landkreisweiten Jugendtag unter dem Motto „BGL verein(t)“. Zum zweiten Mal will der KJR damit den Vereinen und Jugendorganisationen im gesamten Landkreis eine Plattform zur Vorstellung bieten. Über das gesamte Berchtesgadener Land verteilt, können die Vereine an diesem Tag in ihren Heimatorten ihre Jugendarbeit mit tollen Mitmachaktionen präsentieren und mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt treten und so neue Mitglieder oder Jugendleiter gewinnen. Schirmherr der Veranstaltung ist Landrat Bernhard Kern, der es sich am Donnerstag nicht nehmen ließ, bei der Vollversammlung selbst seine Unterstützung anzukündigen: „Es ist mir wichtig, die wertvolle Jugendarbeit der Vereine und Verbände in unserem Landkreis zu unterstützen. Ich danke dem Kreisjugendring und Ihnen allen für das große Engagement für die Kinder und Jugendlichen im Berchtesgadener Land.“

 

Weitere Informationen zum Jugendtag und Anmeldemöglichkeiten für interessierte Vereine gibt es demnächst unter www.jugendtag-bgl.de. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ab 18:00 Uhr das Konzert „Rock am Rathaus“ in Berchtesgaden.

 

Bildunterschrift:

  1. Vorsitzende Katharina Brüderl (l.) und 1. Vorsitzender Johann Feil verabschiedeten Zeltplatzwartin Marion Zeisler bei der Vollversammlung in den baldigen Ruhestand.